Zeit(-ungs)druck

Freitagabend halb acht, gleichbedeutend mit dem Wochenendbeginn für die meisten unter uns, nicht jedoch für die Luzerner Zeitungsmacher an der Maihofstrasse 74/76.

Eine knapp 20-köpfige Gruppe interessierter Rotaracter steht diesen Abend in der Cafeteria der LZ Medien, wo sie vom Gastgeber Hr. Lüber herzlich zur Firmenbesichtigung begrüsst und darauf hingewiesen wird, dass der Abend wohl etwas länger werden könnte.

Nach Eintreffen einiger Nachzügler macht man sich dann endlich auf in die Redaktion. Auf einigen Fluren herrscht bereits gespenstige Ruhe, wogegen u.a. in der Sportabteilung gespannt noch auf die letzten Meldungen der „Reporter im Feld“ gewartet wird. Der Grossteil ist jedoch schon auf Papier, sprich im Computer und deshalb dürfen wir uns schon mal genüsslich über die brandaktuellen Sportnews von morgen hermachen.

Klar, eine Zeitung soll gelesen werden – doch auch Bilder spielen eine zentrale Rolle. Ein paar Büros weiter finden wir deshalb eine hochkonzentrierte und verständlicherweise etwas gestresste Mitarbeiterin, es ist die Verantwortliche für die Bildbearbeitung. Mit mikroskopischer Genauigkeit werden Bilder platziert, Bildfehler entfernt und rote Augen retouchiert.

Die Zeit drängt! So muss in wenigen Minuten der gesamte Zeitungsinhalt digital per Internet nach Adligenswil in die Druckerei. Die Datenübermittlungszentrale stellt dies sicher – viele Computer, wenig Menschen und unzählige Sicherheitssysteme.

Die Daten sind raus und die Rotaract-Gruppe macht sich ebenfalls auf den Weg in Richtung Druckerei.

Der Autotross wird auch am Eingangstor zum Ringier-Gelände freundlich empfangen. Mittlerweile zeigt die Uhr bereits gegen halb zehn. Eine Kurzpräsentation bringt uns NLZ Holding sowie den Druckerbetrieb etwas näher, doch die anschliessende Besichtigung der riesigen Druckerhallen sowie des endlos scheinenden Förderband- und Verteilernetzwerks lässt uns nur noch erstaunen.

Die Druckmaschinen drönen, das Papier rollt und die Schneidemesser tun ihr Möglichstes. Mit dem Resultat, dass mehrere Hunderttausend NLZ’s (inkl. dessen Regionalausgaben) sowie druckfrische Blick’s dem Abpackpersonal entgegen rollen. Doch zuvor fädeln flinke Hände geschickt noch einige Werbematerialen oder Sonderbeilagen dazwischen.
In Bündeln gepackt „fliegen“ die Zeitungen förmlich in die bereitstehenden Lieferwagen, welche daraufhin – orchestriert vom Computerleitsystem – die jeweiligen Routen zieldirekt ansteuern werden.

Es sind nun mehrere Stunden Besichtigung vergangen und uns reinen Zuschauern wurde einiges abverlangt. So erstaunt es nicht, dass auch für unser leibliches Wohl zu später Stunde noch gesorgt wird. Ein warmer „Mitternachts-Imbiss“auf sorgfältig gedecktem Tisch, mit hervorragendem Büffet sowie in allgemeiner Gastfreundschaft runden den Abend perfekt ab.

Nichts desto trotz, versteht unser Gastgeber Hr. Lüber es nochmals nachzulegen, indem er uns allen jeweils ein druckfrisches Exemplar der NLZ sowie des Blicks in die Hand drückt.

Definitiv macht sich nun die Müdigkeit breit. Doch der Gedanke daran, dass wir die Infos von morgen bereits heute in unseren Händen halten durften, lässt uns etwas einfacher den Wecker um ein paar Stunden nach hinten verstellen …

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